gewidmet den tschechischen Zwangsarbeitern im Lager Heideberg
Thema des Zeichens:
Junge Tschechen, kaum älter als die Jugendlichen der Sekundarstufe 1 der Freien Naturschule Barnim, wurden in den 1940er Jahren zur Zwangsarbeit nach Deutschland deportiert. Sie wussten nicht, an welchen Ort sie kommen, noch, was sie dort erwartete. Auch, was aus ihren Angehörigen würde, die sie im ehemaligen Protektorat Böhmen und Mähren zurücklassen mussten, war vollkommen unklar.
Die tschechischen jungen Männer kamen in das Lager Heideberg in Biesenthal. Sie wurden bei der Technischen Nothilfe eingesetzt. Sie mussten in Biesenthal Bauarbeiten übernehmen, in Berlin nach den Luftangriffen die Trümmer beseitigen und auch Tote bergen.
Wir haben uns beim Entwurf des Stelenreliefs für die tschechischen Zwangsarbeiter vor Ort am Heideberg von diesem Geschehen berühren lassen. Mit der Steinstele möchten wir an das Unrecht, das einer ganzen Generation junger Tschechen widerfahren ist, hier in Biesenthal erinnern.
Die Schülerin Neele Reiter und der Künstler Wolfgang Schneider beschreiben diesen gemeinsamen Entstehungsprozess Videogalerie min 12.31
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Historischer Ort: Arbeitslager „Heideberg“
Das Zwangsarbeitslager ist nach den uns bisher bekannten Unterlagen von jungen Tschechen im Jahr 1942 im Auftrag der Deutschen Wehrmacht durch die Organisation Todt aufgebaut worden.
Es gab 25 Baracken im Lager Heideberg. Ganze Jahrgänge (1918-1922, 1924) mussten Zwangsarbeit in Deutschland leisten. Bei den Nachforschungen erhielten die Schüler*innen Unterstützung von der tschechischen gemeinnützigen Gesellschaft Živá paměť (Lebendige Erinnerung) aus Prag. 95 ehemalige Zwangsarbeiter aus Biesenthal konnten in den Archivbeständen des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfond (DTZF) ermittelt werden. Zwei von ihnen haben sich auf Anfrage hin gemeldet und viele Dokumente und Fotos aus der Zeit in Biesenthal zur Verfügung gestellt: Unser besonderer Dank gilt den beiden Zeitzeugen Herrn Pravoslav Dočkal, (Jg. 1923), und Herrn Oldřich Náhunek, (Jg. 1925 – 2019), die diese wichtige Erinnerungsarbeit für Biesenthal erst ermöglicht haben.
Laut der Aussage von Herrn Jaromír K., Jg. 1924, aus Uherské Hradiště, eingesetzt bei der Technischen Nothilfe in Biesenthal vom 30.7. bis 4.12.1943, wurden die Männer noch im Protektorat (in Brünn) in beigefarbene Sommeruniformen und Hut mit Protektoratsabzeichen gekleidet.
Standort des Lagers: Am Heideberg – einschliesslich der Fläche, die später Fußballplatz wurde
Standort der Steinstele:
Am Heideberg/ Abzweig Wanderweg Biesenthaler Becken